Bei der Belastungsinkontinenz kommt es, ohne dass Harndrang verspürt wird, beim Lachen, Husten, Niesen, Stiegensteigen etc., immer dann, wenn der Druck im Bauch plötzlich ansteigt, zum unfreiwilligen Harnabgang.
Patienten mit Dranginkontinenz klagen meist auch über gehäuften und sehr starken, kaum unterdrückbaren Harndrang, sowohl untertags, als auch nachts (sog. Reizblase). Ist eine Blasenentzündung der Auslöser für die Dranginkontinenz, so werden mitunter auch Schmerzen bei der Entleerung angegeben. Ist unfreiwilliger Harnabgang mit blutigem Harn kombiniert, so ist eine rasche Ab- klärung erforderlich.
Woran erkenne ich die neurogene Detrusorüberaktivität?
Von der neurogenen Detrusorüberaktivität betroffene Personen leiden unter unfreiwilligem Harnverlust aufgrund unwillkürlicher Kontraktionen des Blasenmuskels (Detrusor). Die Patienten ver- spüren dabei oft keinen Harndrang. Die unwillkürliche Kontraktion des Detrusors kann bei einem intakten Blasenschließmuskel dazu führen, dass der Urin in die Nieren zurückgedrückt wird. Diese werden dadurch dauerhaft geschädigt.
Ursachen der neurogenen Detrusorüberaktivität
Zu einer neurogenen Blasenfunktionsstörung kommt es aufgrund erworbener oder angeborener Schäden des Nervensystems. Erworbene Schäden können entweder durch Unfälle (Querschnittslähmung) oder Krankheiten (z. B. Schlaganfall, Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Diabetes mellitus) verursacht werden. Das Auftreten einer neurogenen Detrusorüberaktivität kann in diesem Zusammenhang ein schleichendes erstes Symptom einer noch nicht diagnostizierten Erkrankung sein. Angeborene Schäden des Nervensystems sind beispielsweise Myelomenigozele, Sakralagnesie und Spina bifida occulta.
Patienten, die an einer neurogenen Detrusorüberaktivität leiden, geht aufgrund der Nervenschädigung die Kontrolle über die Speicherung und Entleerung des Urins verloren.
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